MATERNUS SeniorenCentrum Köln-Rodenkirchen

Senior*innen aus Altenahr haben sich eingelebt

Ein Gastbeitrag in Zusammenarbeit mit Claudia Scheidtweiler, PDL im Maternus Seniorencentrum Köln-Rodenkirchen

Nachdem wir Ende Juli von der Katastrophe im Ahrtal berichtet haben, von der Evakuierung mit Hubschrauber und dem nächtlichen Einzug der Bewohner*innen in unsere Einrichtung, möchten wir heute über Kuscheltiere, Modeshopping, Armbanduhren und einem Ausflug berichten.

Die Katastrophe, die schlimmen Erlebnisse haben sie wieder hervorgebracht: Kuscheltiere als Tröster, Mutspender und Zuhörer. Auch im Alter sind diese Gefährten, noch oder wieder, oft gesehen, denn einem Bären kann man alles erzählen – wann, wo und wie oft man mag. das sind nur einige der neuen Gefährten:

Nach den Kleiderspenden von Ute Schmidt und ihren Unterstützern durften sich die neuen Bewohner*innen in unserer „Boutique“ neu einkleiden. Sie konnten sich ihre Kleidung komplett selbst zusammenstellen und jeder fand mehrere neue Outfits – von der Unterhose über Strümpfe bis hin zur Jacke. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an AIDA Moden im Sommershof in Rodenkirchen. Auch sie haben uns Kollektionsstücke zukommen lassen. Unterwäsche stiftete die NKD-Filiale in Köln. Danke!

Ein weiteres großes Dankeschön geht an den Juwelier Behrendt aus Rodenkirchen, welcher jedem und jeder „gestrandeten“ Senior*in aus Altenahr eine Armbanduhr gespendet hat. Nun kommt keiner mehr zu spät zu den Mahlzeiten 🙂 Mein herzlicher Dank!

Nach diesen tollen Geschenken, Spenden und Aufmerksamkeiten kommen unsere Neuen langsam zur Ruhe. Und erzählen uns ganz viel. Diese Generation hat teilweise noch den 2. Weltkrieg erlebt und wie so oft schon in den Medien vernommen, ist diese Naturkatastrophe damit vergleichbar. So berichtet ein über 90-Jähriger:

„ Der Krieg war schon schlimm. Aber das Wasser war schlimmer. Du kamst einfach nicht weg. Man sah in der Ahr der plötzlich ein Auto treiben, Wohnwagen… dieser Krach und dann mussten alle ganz schnell nach oben. Und auch da hörte man nur das Rauschen und Krachen. Da hatte ich nach langer Zeit das erste Mal wieder richtig Angst. Frau Sebastian und die anderen vom Personal, die haben Unmenschliches geleistet. Dann die Rettung und das Auffanglager. Nein. Das musste nicht mehr passieren. Und ihr hier in Köln… ihr habt uns mit offenen Armen aufgenommen. Ich habe wieder eine Heimat gefunden.“

Ehemaliger Bewohner des Seniorencentrum Maternus-Stift in Altenahr nach der Hochwasserkatastrophe am 15. Juli 2021 im Ahrtal

Um von diesen Erlebnissen etwas abzulenken und Freude zu schenken, hat ein ortsansässiges, aus Nachhaltigkeit bedachtes Unternehmen einen Ausflug mit 6 Bewohner*innen in den Raum für Nachhaltigkeit am Rheinauhafen unternommen. Bei bestem Wetter konnten alle in geselliger Runde draussen sitzen.

Zu guter Letzt auch ein Dank an die Angehörigen, teilweise aus Altenahr und Umgebung, dass sie uns ihr Vertrauen schenken und unsere Hilfe und Unterstützung für ihre Angehörigen annehmen. Auch diese sind teilweise vom Hochwasser betroffen.

Im übrigen dürfen wir glücklich vermelden, dass wir fünf der Kolleg*innen aus Altenahr nun an Bord in unserem Seniorencentrum in Köln begrüßen können. Wir wünschen euch alles Gute an eurem neuen Arbeitsplatz!

Danke, dass es euch, unsere Spender*innen, Kollegen*innen und alle Helfer*innen in der Eifel gibt. Es beweist, in Katastrophen rücken alle zusammen und dann hilft man sich.



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