Nun ist sie weg….
Am 10. Juni übergab die bisherige Einrichtungsleiterin, Ingrid Pieratzki, den Staffelstab an ihren Nachfolger, Tom Arndt, der von nun an für das Cura Seniorencentrum Zeven verantwortlich ist. In aller Stille bereiteten sowohl die Angestellten als auch die Bewohnerinnen und Bewohner ein Überraschungsfest vor, um den Abschied von Ingrid Pieratzki angemessen zu würdigen. „Macht bitte keinen Affenzirkus um meinen letzten Tag“, sagte Ingrid Pieratzki immer wieder im Vorfeld. Doch ihre 15 Jahre Dienst waren prägend für das Haus, so dass alle ihr danken wollten. In der Lobby erinnerten rund die 100 Fotos, die man an eine quer durch den Raum gespannte, lange Wäscheleine befestigt hatte, an viele Szenen aus ihrem Berufsleben. Für die Bewohner und die Belegschaft war eine Festtafel gedeckt und voller Spannung warteten alle auf das Erscheinen der Einrichtungsleiterin. Frau Pieratzki kam mit ihrer Tochter. „Ohne Sie würde ich hier nicht stehen „ sagte Tom Arndt in seiner Begrüßungsrede. „Wir möchten Ihnen dafür danken, dass Sie für alle immer ein offenes Ohr hatten und stets Gerechtigkeit haben walten lassen.“ Michele Böschen kämpfte bei ihrer Rede mit den Tränen. „Ich habe es immer wieder verdrängt, was Ihre Worte ‚Ich bin dann mal weg‘ eigentlich wirklich zu bedeuten haben. Bis ich diese Worte hier aufgeschrieben habe. Ist das Ihr Ernst? Ist das jetzt wirklich so?“ Michele Böschen erinnerte sich an ihre erste Zeit mit ihrer Chefin und dass sie sich vom ersten Tag an gut aufgenommen fühlte. „Sie war immer geduldig mit mir. Sie hat mir stets zur Seite gestanden. Wenn irgendetwas unklar war, hat sie alles mindestens dreimal erklärt. Sie hat einfach einen fabelhaften Humor, der mich mindestens einmal am Tag zum Lachen gebracht hat.“ Die Standpunkte von Frau Pieratzki habe sie immer wieder dazu gebracht, noch einmal nachzudenken und gegebenenfalls auch umzudenken. “Und was sie mich gelehrt hat ist vor allem, man findet für alles eine Lösung, man findet für alles einen Weg.“ Michele Böschen zeigte sich zuversichtlich, dass man von nun an auch ohne Frau Pieratzki klar kommen würde. „Wir können von Glück sagen, dass Sie uns so geformt haben, dass wir auch alleine klar kommen können. Und falls das mal nicht der Fall sein sollte, wissen wir ja, wo Sie wohnen.“
„Liebe Ingrid, Du warst eine großartige Chefin und Du wirst uns fehlen“, bekräftigte Kerstin Bucher, Leiterin der Sozialen Betreuung. „Jeder Mitarbeiter konnte mit jedem Problem, in jeder Lebenslage zu Dir kommen. Du hattest für jeden einzelnen Mitarbeiter ein offenes Ohr, hast geholfen, Dich gekümmert und auch Trost gespendet. Dafür unsere höchste Anerkennung. Es waren schön Jahre mit Dir. Nun gratulieren wir Dir ganz herzlich zum wohlverdienten Ruhestand.“ Und auch alle Mitarbeiter und Bewohner bedankten sich mit kleinen Aufmerksamkeiten wie Gruppenfotos oder selbstgebastelten Karten bei ihrer scheidenden Chefin. Die Betreuungskräfte führten einen kleinen Mundart-Sketch auf, der gespickt war mit liebevollen Anspielungen und Anekdoten zur Person von Ingrid Pieratzki. Zum Ende des Fests schmausten alle vom leckeren Buffet.