MATERNUS SeniorenCentrum Angelikastift Neuhaus

Wildkräutervortrag und Kräuterpastenherstellung

Wildkräutervortrag und Kräuterpastenherstellung im Angelikastift Neuhaus am Rennweg.

Am Freitag, den 10.08.18 verbrachten unsere Senioren ihren Nachmittag gemeinsam mit der Diplom-Sozialpädagogin Uta Schwarz. Diese machte ihre Leidenschaft vom Mauern, Mörteln, Gestalten und den Erhalt von alten Kulturgütern- und techniken zum Beruf und kommt für Wildkräutervorträge, Wildkräuterwanderungen, kleine Wildkräuterkochkurse, Töpferkurse usw. in verschiedene Einrichtungen.
Leitgedanken der heutigen Veranstaltung waren folgende Sätze:
„Wir Menschen haben in der heute hochtechnisierten Welt die Verbindung zur Natur und unseren eigenen Wurzeln verloren. Der Gang zum Supermarkt ist oft bequemer und zeitlich unaufwändiger, als in der Natur Essbares zum Überleben zu finden.“ Viele Menschen wissen oft gar nicht, dass man aus gedachten Unkraut oft leckere Salate, Eintöpfe Getränke oder gar pflanzliche Arzneimittel herstellen kann.“
Unsere Senioren durften verschiedene Kräuter und „Unkrautsorten“ anschauen, berühren und daran riechen. Die wenigsten konnten jedoch alle Sorten richtig zuordnen. Uta Schwarz schaffte es sich mit tollen Geschichten aus eigener Erfahrung Gehör zu verschaffen und weckte reges Interesse aller Teilnehmer.
Informationen wo und unter welchen Bedingungen verschiedene Pflanzen wachsen oder welche typischen Merkmale doch eigentlich ganz faszinierend sind wie zum Beispiel bei der Wegwarte, welche eine ursprüngliche Art des wilden Chicorée und auch bekannt als faules Lieschen ist. Sie schließt jeden Tag ab 16.00 Uhr ihre Blüte und wächst vermehrt an Wegrändern. Auch die mehlig wachsende Melde diente sogar einst Hildegard von Bingen, welche diese an alten Gehöften sammelte, als Spinatersatz und wurde auch der „Gute Heinrich“ genannt. Früher wurden Brennnesseln wie Flachs zur Bettwäsche gesponnen und aus dem nervigen Unkraut Giersch wurde Limonade gewonnen.
Natürlich durften bei dem Vortag auch diverse Verkostungen nicht fehlen. So konnten die Senioren verschiedene Wildkräuterpasten auf Kümmel- u. Weißbrot kosten oder sich mit der bereits erwähnten Gierschlimonade erfrischen. Uta Schwarz brachte auch einige Kräuteröle, verschiedene Salze und vielversprechende Tricks die in der Wildkräuterküche zum Einsatz kommen mit.
Im Gepäck waren auch Rezepte die wir in unserem Hause nachkochen werden wie z.B. Bärwurzsauce, Wildkräutertomatensuppe oder Löwenzahnquark.
Thema war auch der Erhalt alter Obstsorten. Früher war die Zahl der Allergiker überschaubar aber mit dem Zeitalter der „Sortenneuerfindungen“ ist die Anzahl der Unverträglichkeiten rapide angestiegen.
Die Früchte aus Opa´s Obstkorb waren einst mehr wert und vitaminreicher wie die fein glänzenden, wohlgeformten und tadellos perfekten Prachtstücke im Obstregal der jetzigen Großhandelsketten.
Resümee des Wildkräutervortrages war es, dass über naturverbundene, ursprüngliche und archaische Aktivitäten Menschen aller Altersgruppen wieder Zugang zu den eigenen Begabungen finden können.
Viele unserer Senioren erinnerten sich selbst an alte Techniken der Kräuter- und Obstverarbeitung oder heilenden Wirkung verschiedener Pflanzen zurück.



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