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Im Zauber der Veeh

Irgendwann vor zwei Monaten rief im Dresdner Hof Frau Haufe an. Sie fragte an, ob sie mit ihren Mitstreiterinnen ein Gratis-Harfenkonzert bei uns geben kann. Von Veeh-Harfen war die Rede. Anders als man denken kann, haben diese nichts mit den Märchenfeen zu tun. Die Damen der Emmausgemeinde spielen diese Instrumente, welche auf den ersten Blick an eine Zitter erinnern. Entwickelt und konzipiert wurden sie von Hermann Veeh, einem Landwirt irgendwo unterhalb Würzburgs in einem kleinen Dorf namens Gülchsheim. Hausmusik gehört bei der Familie Veeh einfach dazu, genau wie ihre Arbeit auf dem Bauernhof. Andreas, der Sohn von Hermann Veeh, liebt die Musik, doch ein Instrument zu spielen war ihm durch das angeborene Down-Syndrom versagt. Im Stall fing der Vater in den 80igern an, seinem Sohn diese Sache zu ermöglichen. Jahrelanges Tüfteln machten aus dem unbekannten Mann einen Musikinstrumentenbauer und das kleine Örtchen über die Grenzen bekannt. Im Jahr 1997 fertigte Veeh in seinem Ein-Mann-Betrieb 365 dieser Zupfinstrumente. Jetzt gibt es dort die Hermann Veeh GmbH & Co. KG, ein Familienunternehmen mit Tochter Johanna und Sohn Martin. Hermann Veeh ist über 80 Jahre und kann darauf zurück blicken, viele Menschen glücklich gemacht zu haben. Nicht nur, dass er Arbeitsplätze geschaffen hat, er verhalf jenen, die keine Noten lesen können, aber gern ein Instrument spielen möchten. Spezielle Notenschablonen werden zwischen die Saiten und Resonanzkörper geschoben und man spielt, einfach vom Blatt. Für Kinder ist die Veeh-Harfe ebenso einfach zu spielen, wie für Erwachsene, welche sich den Wunsch eigener Hausmusik damit erfüllen können. Die Veeh-Harfe findet weltweit sowohl in Schulen und Therapien als auch in Senioreneinrichtungen seinen Einsatz. So auch an diesem Dienstag im Dresdner Hof. Alte Volksweisen erklangen unter dem Fingerspiel der Damen und erfüllten die Tenne mit tollen Weisen. Unsere Bewohner versanken ganz in diesen Klängen, ihre Gedanken schweiften in vergessene Zeiten und ihre Stimmen erklangen zur Melodie. Die alten Texte sprudelten nur so über ihre Lippen, was Begeisterung unter den Harfenistinnen hervor rief. Sie spendeten am Ende auch unseren Bewohnern Applaus und großes Lob. Sie wären schon in vielen Seniorenheimen gewesen, aber noch nie hätten so viele so textsicher mitgesungen. Einen sehr schönen Nachmittag boten uns die Mitglieder der Emmausgemeinde und wir hoffen, dass sich dieser wiederhole. Es gibt ja auch schöne Herbst- und Weihnachtslieder, welche wir gern auf diesem Instrument hören würden.

Geschrieben von Karin Bartel-Riedel

 



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