SeniorenCentrum Kolpingstraße Gladbeck

Im Interview: Thomas Miedzinski

Thomas Miedzinski, Einrichtungsleitung Cura Seniorencentrum Gladbeck


 

1. Steckbrief

Ich bin 58 Jahre alt, verheiratet, habe 2 erwachsene Kinder und komme aus Bottrop.

2. Seit wann sind Sie in diesem Haus beschäftigt und seit wann auf dieser Position?

Ich habe hier direkt als Einrichtungsleitung im Juli 2017 angefangen.

3. Wie würden Sie das Haus mit seinen Mitarbeitern beschreiben, was macht es so besonders?

Das besondere dieser Einrichtung ist die zentrale Lage. Anfangs dachte ich, dass das Fehlen eines Gartens- oder Gartengrundstücks ggf. ein Nachteil sei. Dem ist aber überhaupt nicht so. Unsere Bewohner als auch Angehörigen schätzen die unmittelbare Nähe zu unserem Einkaufszentrum oder auch den vielen kleinen Geschäften in der City.

4. Wie sind Sie in die Pflege gekommen, welcher Werdegang liegt hinter Ihnen?

Die Ausbildung zum staatl. Examinierten Krankenpfleger von 1979 – 1982, dann 15 Jahre Intensivmedizin und davon 8 Jahre Leitung einer Intensivstation. 1997 Wechsel aus dem Krankenhaus in den Bereich der stationären Altenpflege. Berufsbegleitende Ausbildung zum Pflegedirektor, Ausbildung zum Betriebswirt für soziale Berufe. Weitere Ausbildungen sind Beauftragter für Qualitätsmanagement, Interner Auditor und Inhaber der Ausbildungseignungsprüfung. Letzteres ist die Voraussetzung, um Mitarbeiter in der Verwaltung (z. B. Kauffrau/Kaufman im Gesundheitswesen) ausbilden zu dürfen.

5. Was finden Sie besonders schön an Ihrem Beruf? Und was weniger?

Schön ist, dass ich meine beiden beruflichen Schwerpunkte miteinander verbinde – den pflegerischen als auch den kaufmännischen. Ich bin Impulsgeber, Kollege, Vorgesetzter, Prüfer, Entscheider und Vermittler.
Es fehlt nach wie vor der „echte Durchbruch“ für die Mitarbeitenden im Pflegebereich. Die Schaffung von 13.000 neuer Stellen, die Behandlungspflege jetzt möglicherweise auch für Assistenten und die vereinfachte Eingliederung von möglichen Mitarbeitern mit Migrationshintergrund gleicht mehr einer Symptombehandlung als einer Kausaltherapie. Hier fehlt es an einem klaren, nachvollziehbaren und umsetzbaren Handlungskonzept.

6. An welche besonders lustige oder emotionale Situation in Ihrem Beruf erinnern Sie sich gerne zurück?

In unserem Hause scheint sich keiner meinen Namen zu merken – alle nennen mich „Chef“ – auch unsere Bewohner 🙂

7. Was muss man Ihrer Meinung nach als Pflegekraft mitbringen, damit man Freude an diesem Beruf hat?

Die Fähigkeit und Bereitschaft, sich in die zu pflegenden Menschen hineinzuversetzen. Sich Rückzugs- und Erholungsbereiche zu schaffen, um das was der Beruf an Kraft und Energie fordert, wieder generieren zu können. Eigentlich ein „stimmiges Umfeld“.

8. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten für die Pflege – welcher wäre das?

Eine realistische Personalbemessung für den Pflegebereich.

9. Welche Frage hören Sie am häufigsten in Ihrem Berufsalltag und wie beantworten Sie diese souverän?

Den Zweifel von Angehörigen zu der Frage, ob es denn richtig war Vater/Mutter ins Heim zu geben. Meine Antwort ist in der Regel die, dass die Angehörigen bislang sehr viel investiert haben und es sich nun redlich verdient haben, dass wir jetzt weitermachen. Mit dem Wissen um ihren Angehörigen, seinen Besonderheiten, Eigenarten, Wünschen und Erwartungen können sie uns in unserer täglichen Arbeit gut unterstützen.

10. Haben Sie noch einen Tipp für eine bestimmte Zielgruppe?

Eher an unsere Mitarbeiter: Wäre das, was wir als Mitarbeiter in unserer Einrichtung so jeden Tag machen/leisten ein guter Grund, ihren Angehörigen zu uns zu bringen oder gibt es aktuell noch Dinge, die absolut dagegen sprächen? Die jeweilige Antwort soll dann für uns die Motivation sein.



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