CURA SeniorenCentrum Halle Lutherbogen

Im Interview: Carmen Schütze

Carmen Schütze, Einrichtungsleitung Cura Seniorencentrum Halle Lutherbogen


 

1. Steckbrief
Ich bin 50 Jahre alt, verheiratet, habe ein Kind, einen Hund und komme aus Halberstadt.

2. Seit wann sind Sie in diesem Haus beschäftigt und seit wann auf dieser Position?
In dieser Einrichtung bin ich seit 2003 tätig, habe also die Eröffnung des CURA Seniorencentrum Halle Lutherbogen mitbegleitet und seit dem 01.09.2018 bin ich hier die Einrichtungsleiterin.

3. Wie würden Sie das Haus mit seinen Mitarbeitern beschreiben, was macht es so besonders?
Eine kleine, helle, freundliche Einrichtung. Wir  haben eine sehr gute offene Umgangsweise und einen langjährigen Mitarbeiterstamm. Die Zusammenarbeit aller Bereiche (Pflege, Küche, Reinigung, Wäscherei und Haustechnik) ist sehr eng und offen.

4. Wie sind Sie in die Pflege gekommen, welcher Werdegang liegt hinter Ihnen?
Als gelernte Chemiefacharbeiterin habe ich bis zur Deutschen Wiedervereinigung bei den Leuna-Werken gearbeitet. Nach einer großen Entlassungswelle musste ich mich neu orientieren und habe ab
1991 durch eine ABM-Maßnahme im Cura Seniorencentrum Halle-Silberhöhe, damals noch als Christinenhof bekannt, als Pflegerische Hilfskraft gearbeitet.
Später ließ ich mich in 5 Jahren berufsbegleitend zur examinierten Altenpflegerin ausbilden und bin anschließend über die Wohnbereichsleitung (2 Jahre lang) und Pflegedienstleitung (13 Jahre lang) da angekommen, wo ich heute bin.

5. Was finden Sie besonders schön an Ihrem Beruf? Und was weniger?
Ich mag meinen Beruf, weil ich ständig und eng mit Bewohnern, Mitarbeitern und Angehörigen im Kontakt stehe, weil meine Aufgaben sehr abwechslungsreich sind und man auch eine sofortige Spiegelung seines Tuns erhält.
Weniger gefällt mir, dass ab und an unzufriedene Angehörige ihr schlechtes Gewissen auf meine Mitarbeiter abwälzen.

6. An welche besonders lustige oder emotionale Situation in Ihrem Beruf erinnern Sie sich gerne zurück?
Ich finde es sehr emotional, wenn unsere Bewohner von ihrem Leben erzählen, über die Freuden, die sie erleben durften, aber auch über die schwierigen Zeiten (Krieg, Vertreibung).

7. Was muss man Ihrer Meinung nach als Pflegekraft mitbringen, damit man Freude an diesem Beruf hat?
Ich denke, es ist ganz wichtig den richtigen Blick auf und das Verständnis für die Lebenssituation unserer Bewohner mitzubringen: es ist ihr letzter Lebensabschnitt, sie hatten auch ein bewegtes Leben, waren starke Persönlichkeiten und keiner begibt sich freiwillig in ein Abhängigkeitsverhältnis. Dann hat man auch Freude an dem notwendigen Tun in der Pflege. Man sollte den Beruf also nicht einfach nur machen, um einen krisensicheren Arbeitsplatz zu haben oder nur um Geld zu verdienen.

8. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten für die Pflege – welcher wäre das?
Anerkennung des Pflegeberufes mit einer besseren Bezahlung der Pflegekräfte.

9. Haben Sie noch einen Tipp für eine bestimmte Zielgruppe?
An alle Jobsuchenden: Der Pflegeberuf ist ein zukunftssicherer und erfüllender Beruf – wenn man denn anderen helfen möchte. Und … Schicht- und Wochenendarbeit sind unumgänglich.

An alle Angehörigen: Es ist schwer die Entscheidung zu treffen, in eine Senioreneinrichtung zu ziehen oder einen Angehörigen in ein Pflegeheim zu geben. Aber auch in einer Vollstationären Einrichtung führen die Senioren ein selbstbestimmtes und aktives Leben!

 



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