MATERNUS-Klinik Bad Oeynhausen

Gehen können – Ein zentrales Ziel in der Neurorehabilitation

(Therapeutin Svenja Riebe gibt dem Patienten Hilfestellung im Lyra Gangtrainer)

Die Mobilisation von Patienten mit hochgradigen Paresen, hervorgerufen durch z.B. einen Schlaganfall oder Schädelhirntrauma, erfordert eine häufige und intensive Physiotherapie, insbesondere in den ersten Monaten.

Speziell für dieses Patientenklientel bietet die Maternus-Klinik im Bereich der Neurologie ein abgestimmtes Therapie-Konzept im Rahmen einer systematisch aufeinander aufbauenden Gang-Rehabilitation. Speziell geschulte Physio- und Ergotherapeuten arbeiten interdisziplinär am Patienten mit dem Ziel, die Gehfähigkeit der Betroffenen wieder herzustellen und somit ein großes Stück Lebensqualität wieder zurückzubringen.

Doris Baumann, Physiotherapeutin und Teamleitung der Neurologie:

Frau Baumann, Sie sind seit 20 Jahren maßgeblich an der Entwicklung der neurologischen Rehabilitation in der Maternus-Klinik beteiligt. Wo sehen Sie die wichtigsten Veränderungen der letzten Jahre?

Baumann: Heute steht die optimale Nutzung der vorhandenen Ressourcen des Patienten unter Berücksichtigung des persönlichen Lebenshintergrundes im Vordergrund.

Wir streben für jeden Patienten eine bestmögliche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben an.

Seit 5 Jahren ist das Gangtraining im besonderen Fokus. Was sind Ihre Erfahrungen?

Baumann: Die Maternus-Klinik war 2015 eine der ersten Kliniken die mit einem Lyra Gangtrainer ausgestattet wurde. Anfangs wurden wir für unseren „Mut“ belächelt.

Heute ist durch Studien belegt, dass das robotikgestützte Gangtraining bestehend aus dem Lyra  Gangtrainer und dem Thera Balance Trainer, den zentralen Baustein der neurologischen Gangrehabilitation darstellt.

(Doris Baumann demonstriert zusammen mit CA Gabriel Striewe
am Thera BalanceTrainer die für den Patienten sichere und optimale Standfestigkeit)

Was macht die Wirkung dieser beiden speziellen Geräte aus?

Baumann: Beim Standtraining im computergestützten Balance Trainer werden mit der Verbesserung von Gleichgewicht, Förderung von Rumpfstabilität sowie Wiederaufbau der Beinmuskulatur, die Voraussetzungen für das Gehen geschaffen.

Im Lyra Gangtrainer werden die geschaffenen Voraussetzungen in Bewegung umgesetzt. Der Lyra ermöglicht ein physiologisches Laufmuster, welches durch seine hohen Wiederholungszahlen das Muskelgedächtnis des Patienten ansprechen soll. Innerhalb einer Therapieeinheit kann der Patient je nach Geschwindigkeit und Schrittlänge zwischen 2000 und 3000 Schritten erreichen.

Wie viele Patienten haben bislang von diesem robotikgestützten Gangtraining profitieren können?

Baumann: In den letzten fünf Jahren konnten ca. 6000 Patienten Erfahrungen mit unseren Gangtrainern sammeln und deutliche Fortschritte in Bezug zu ihrer individuellen Einschränkung erzielen.

Was planen Sie als nächstes?

Baumann: Wir beabsichtigen, die verschiedenen Stand- und Gangtrainer auch räumlich zusammen zuführen, ein sogenanntes Ganglabor. Das Trainieren in der Gruppe bietet den Vorteil, sich mit anderen, ähnlich betroffenen Patienten, auszutauschen. Dadurch wird die Motivation zusätzlich gefördert.


Kontakt:

Gabriel Striewe
Chefarzt Neurologie
E-Mail: gabriel.striewe@maternus.de



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