„Fahrräder für Flüchtlinge“ im Katharinenstift

…oder, wie Weihnachten schon im September begann.

Was gerade in unserem kleinen Eifelörtchen passiert, ist absolut überwältigend! Wie ein Lauffeuer spricht sich unserer Aktion „Fahrräder für Flüchtlinge“ in Hillesheim rum. Täglich erreichen uns Anrufe und Emails von Menschen aus unserer Region, die uns mit Fahrrädern, Kinderwagen, Bobbycars und Geld unterstützen. Sogar bei der Reparatur werden wir durch engagierte Bürger und Firmen, unter anderem durch Dennis Senft (www.projekt-bike.de) und das Fahrradgeschäft Rolle unterstützt. Auch die Mädchen einer Tanzgruppe aus dem Ort halfen mit. Sie putzten und polierten die fertigen Räder auf Hochglanz.

Es entstanden tolle Gespräche, vor allem mit unseren Bewohnern. Herr Schröder berichtet von damals, als in seiner Kindheit viele Flüchtlinge aus den Ostblockstaaten nach Deutschland kamen: „… plötzlich waren wir mit 63 Kindern in einer Klasse. Das ging auch. Da saß man halt zu dritt in einer Bank. ….. Wir sind alle zusammen gerückt und jeder der irgendwo ein Zimmer frei räumen konnte, hat das getan.“ Solche Gespräche machen Mut. Denn viele Berichten auch von ihren Ängsten. Es ist für alle keine einfache Situation, dennoch haben wir jetzt schon das Gefühl, dass Hillesheim ein Stück weit zusammen gerückt ist. Ein Besuch von Verbandsgemeindebürgermeisterin Heike Bohn und Frau Maria Gilles zeigte uns, wie sehr unser Einsatz auch seitens der Verbandsgemeinde wertgeschätzt wird. Frau Gilles erklärte uns wo besonderer Bedarf bestehe, dass es den überwiegend jungen Männern an Kleidung fehle und Möbel und Decken für Wohnungen benötigt würden. Spontan lud Einrichtungsleiterin Frau Heinze, Frau Gilles zur Begehung unseres Dachbodens ein. Dort lagern Möbel, der zum Teil letzten 20 Jahre, die wir gerne zur Verfügung stellen. Am Donnerstag hatten wir erneut Besuch von Frau Gilles, diesmal in Begleitung fünf junger Männer aus Pakistan. Ein Begegnung, die wohl für jeden von uns eine Bereicherung war. Die Männer zeigten sich sehr freundlich und sehr dankbar, als wir ihnen ganz stolz die ersten fünf Räder übergeben konnten. Das berührte wohl jeden von uns zutiefst.

Frau Heinze motivierte darauf hin noch einmal alle Mitarbeiter, Kleidung die nicht mehr benötigt wird, vor allem Winterkleidung für Männer, mit ins Katharinenstift zu bringen. Es ist beeindruckend wie viele Kollegen und Kolleginnen heute bereits mit Taschen und Tüten voll Kleidung zur Arbeit kamen. Und jeder einzelne berichtet voller stolz was er übrig machen konnte. Fast als wäre der Zauber von Weihnachten schon jetzt zu spüren.