CURA SeniorenCentrum Pasewalk

Entbürokratisierung in der Piloteinrichtung Cura SC Pasewalk

Entbürokratisierung der Pflegedokumentation

Seit Jahren nimmt in der Pflegebranche das Dokumentationsaufkommen kontinuierlich zu, was zu einer Verlagerung der Pflege vom Bewohner an den Schreibtisch gleichkommt. Auch die Politik erkannte dieses Problem und machte den Weg frei für eine reduzierte Pflegedokumentation. Unter dem Schlagwort „Entbürokratisierung“ begannen Piloteinrichtungen mit der Implementierung der reduzierten Pflegedokumentation. Parallel dazu begleitete auch der MDK (Medizinischer Dienst der Krankenversicherung) das bundesweite Projekt und akzeptiert nunmehr die Neuerungen im Rahmen seiner Qualitätsprüfungen.

Wurde vorher der Bewohner noch in allen, selbst für die Pflege irrelevanten Lebensbereiche dargestellt, wird im Zuge der Entbürokratisierung die Dokumentation auf wesentliche Aspekte reduziert. Routinetätigkeiten wie z.B. die Grundpflege werden einmalig aufgenommen. Nur noch Ereignisse und Leistungen, die von der geplanten Pflege abweichen, werden aktuell dokumentiert.

Die Pflegedokumentation soll wieder den Stellenwert einnehmen, der ihr zusteht: Sie soll für die Pflegekräfte eine Arbeitshilfe und ein Kommunikationsinstrument sein und nicht primär ein Nachweisinstrument für die Prüfinstanzen. Dennoch bleibt sie eine wichtige Grundlage um die Qualität in der Pflege sicherzustellen.

Die Pflegeplanung basiert auf einer strukturierten Informationssammlung (SIS). Wurden bisher 13 AEDL´s (Aktivitäten und existenzielle Erfahrungen des Lebens) beim Pflegebedürftigen beschrieben, so sind es in Zukunft nur noch 6 Themenfelder.

Auch die CURA Unternehmensgruppe mit rund 50 Einrichtungen sieht die Zeit gekommen, die Dokumentation umzustellen. Bevor jedoch alle Einrichtungen im Unternehmen umgestellt werden macht es Sinn, die Implementierung in einigen wenigen Einrichtungen zu üben und eventuell anzupassen. Das Cura SC Pasewalk war eine dieser Piloteinrichtungen. Innerhalb eines dreiviertel Jahres wurden alle Bewohnerdokumentationen den neuen Gegebenheiten entsprechend überarbeitet und angepasst. Rückblickend lässt sich feststellen, dass die Bewohnerakten tatsächlich nicht mehr so umfangreich sind wie früher. Da aber gerade beim Umgang mit Menschen eine Routine selten gegeben ist, werden weiterhin Sachverhalte beschrieben oder Dokumentationsinhalte angepasst. Ob es damit wirklich zu Zeiteinsparungen kommen wird oder den Prüfbehörden der veränderte Umfang tatsächlich ausreicht, wird sich erst noch zeigen müssen.

Bis zum September 2016 beteiligten sich bereits 43,6% von 12.400 Pflegeeinrichtungen deutschlandweit an diesem Projekt. Die Zahlen zeugen von einer hohen Resonanz und zeigen, dass unabhängig von den Ergebnissen der Entbürokratisierung die Pflegeanbieter die Zeit für eine entbürokratisierte Pflegedokumentation sehnlichst erwartet haben.

Bericht: D. Grimm (Einrichtungsleiter)



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