Besuch des „Viktorianischen Picknicks“ – Pfingsten in Leipzig
Die Düsternis hat Einzug in Leipzig gehalten. Alles auf ihrem Weg wird melancholisch-romantisch verdunkelt. Schlechtes Wetter ist es nicht. Sondern die zumeist schwarz gekleideten Menschen, die sich zum alljährlichen Stelldichein der Finsternis, dem WGT – also Wave Gotik Treffen – in Leipzig einfanden.
Am Freitag vor Pfingsten findet seit einigen Jahren im Clara-Zetkin-Park das traditionelle „Viktorianische Picknick“ statt. Diese Gelegenheit wollten wir uns nicht entgehen lassen und haben uns aufgemacht, in das düstere Treiben einzutauchen. Mit einer Gruppe von Bewohnern haben wir einen kleinen Ausflug in die Welt der Finsternis gewagt und uns unter die WGT-Besucher gemischt.
Alle hatten sich in die besten – dunkelsten – Sonntagskleider gewandet, um durch den Park zu flanieren. Hier gilt die Devise: „Sehen und Gesehen-werden“.
Für unsere Bewohner hatten wir eine kleine Kaffeerunde vorbereit. Im Schatten einiger Bäume, mit Kaffee und Gebäck, konnten wir die vorbeiflanierenden Anbeter der Finsternis gut betrachten.
Im Park gab es allerhand verschiedene Kostüme und Kuriositäten zu bestaunen. Damen in opulenten Reifröcken, mit Korsagen, aufwendig verziertem Kopfschmuck und Sonnenschirmen. Herren in Anzug und Zylinder. Aber auch grimmige Wikinger, Dämonen, Steampunker und Fabelwesen mit vier Beinen oder Flügeln gab es zu bestaunen. Manch einer hatte den Sargwagen samt Picknickausrüstung dabei, um es sich auf der Wiese gemütlich zu machen.
Nach einer Stunde des Staunens und des ein oder anderen Fotos ging es wieder zurück in den Maximilianstift.
geschrieben von Laura – Praktikantin der Ergotherapie